Grab Hans Meyer
Auf dem Leipziger Südfriedhof findet sich unter den zahlreichen Gräbern berühmter Persönlichkeiten der Stadt auch ein Grabstein für Hans Meyer. Meyer gehörte durch seine Tätigkeiten als Verleger, selbsternannter „Forschungsreisender“, als Autor von Kolonialliteratur, Professor für ‘Kolonialgeographie’ an der Universität Leipzig und „Förderer“ von Museen und anderen staatlichen Einrichtungen zu einer der bekanntesten Personen des öffentlichen Lebens in Leipzig zwischen den 1890er und 1920er Jahren. Seine Biographie ist eng verbunden mit der deutschen Kolonialexpansion; besonders durch seine vermeintliche “Erstbesteigung” des Kilimanjaro und damit der kolonialen Inbesitznahme Ostafrikas. Als ein begeisterter Befürworter deutsch-nationaler Positionen prägte und gestaltete er den Deutschen Kolonialismus und die zeitgenössische Kolonialpolitik wesentlich mit. In starken Kontrast zu seiner Ehrung auf dem Südfriedhof steht die anonyme Beisetzung zweier Black, Indigenous or Person of Color (BIPoC) am selben Ort, die im Zuge ihrer Beteiligung an ‘Völkerschauen’ in Leipzig zu Tode kamen.
Hinweis: Diese Station befindet sich noch in der Überarbeitung. Demnächst gibt es hierzu mehr.